Erster Eindruck

Wie ist das eigentlich mit dem ersten Eindruck?

 

Wie ist das eigentlich mit dem ersten Eindruck?

 

Vom ersten Eindruck meines Gegenübers lasse ich mich auch schon mal täuschen, (ich denke davor ist keiner sicher!) und dann muss man beim zweiten Blick den Ersten revidieren, was ja auch durchaus positiv sein kann.  🙂

Mein Style – meine Perönlichkeit? Bin ich so wie ich mich anziehe, oder will ich jemand anderes sein?

Dass man mit seinem Outfit etwas aussagen möchte und will finde ich total in Ordnung. Nur verkleiden sollte man sich nicht, sondern authentisch bleiben und zu sich stehen. Man wird nicht zur High-Society-Lady, nur weil man High-Class-Designerklamotten trägt oder man wird auch nicht im Job kompetenter, nur weil man ein Business-Kostüm oder Anzug trägt. Außerdem, nicht jeder kann und will sich teure Fashion leisten. Aber ob teuer oder nicht, ich finde man sollte bei der Wahl seines Outfits vor allem auf die eigene Figur, auf den Anlass, auf das innere Feeling und auf Individualität achten.

Apropos Klamotte und persönliche Figur abstimmen. Manchmal sehe ich auf den Straßen Ladies, die ein Outfit tragen, was absolut (nach meinem Geschmack 🙂 ) unvorteilhaft ist, sie es aber dennoch mit einem Selbstbewusstsein tragen, dass ich mich häufig frage: „Wo haben sie das her?“ (also das Selbstbewusstsein – nicht die Klamotte), oder hat ihnen kein Spiegel gesagt: „So geht das irgendwie nicht!“

Gerade bei der vergangenen Fashion Week gab es öfter einige krasse Beispiele. Hier hatte ich mehrmals den Eindruck des verkleidet seins, andere wiederum sahen hammermäßig aus. Was mir aber total aufgefallen war, es ergab sich an einigen Tagen schon eine Art Uniform – mit Off-Shoulder-Oberteilen. Sie unterschieden sich höchstens noch durch die Kombination mit Culottes oder Rock. Selbst Taschen (Chloé und Laurent waren am meisten vertreten) und geschnürte Sandalen oder Heels sah ich an fast jeder 2.Dame mit Off-Shoulder-Blusen. Warum? Um zu zeigen – >ich gehöre dazu – ich bin Blogger – ich habe Instagranbilder geschaut – ich bin up to date?< Sorry, aber das ist nicht das was Mode oder modisch ausmacht. Den eigenen Stil zu haben und den dann auch gut oder gekonnt umzusetzten, das ist und hat Klasse!

Trendy – ja, aber Uniform – NEIN!

Auch ich persönlich liebe es ja diverse Styles auszuprobieren. Einiges orientiert sich sicherlich am derzeitigen Trend. Aber dennoch schaue ich, dass ich individuell bleibe. Sicher ist das ein – oder andere Teilchen aus aktuellen Kollektionen, ob nun von großen Retailern wie H&M, Zara & Co oder kleineren Brands, aber ganz viel entdecke ich auch in Secondhand-Läden, Designer Sample Sales oder Studiosales, sowie auf Flohmärkten und in Pop Up Stores oder bin selbst mit DIY kreativ. Abgesehen davon dass es mir richtig Spaß macht in den Shops zu stöbern, kann ich mit Stücken aus vergangenen Saisons oder mit Samples oft noch mehr anfangen, bin individueller mit meinem Look und kann durchaus mit einem Statement-Teil meine anderen „einfachen“ Klamotten aufwerten.

Was man bei mir aber vergebens suchen wird sind Blümchenprints. Sorry, aber das ist mir persönlich einfach zu niedlich, das bin nicht ICH. Überhaupt, eigentlich habe ich kaum oder gar keine Klamotten mit auffälligen Mustern. Auch mit rosa Tönen tue ich mich sehr schwer. Muss ja auch nicht sein, es gibt genügend andere Farben. Ich fliege auf klassische Farben und minimalistisches Design, dass ich ab und zu etwas „aufpeppe“ in dem ich gewagtere Kombinationen ausprobiere.

Welchen ersten Eindruck hinterlasse ich eigentlich? Ich weiß zum Beispiel, dass mich einige Leute aufgrund meiner Oufits für arrogant halten. Für  versnobt und manchmal auch für reich. Aber das stimmt nicht. Weder das eine noch das andere. Ich bin nicht überheblich, oder hochnäsig, bin nicht blasiert oder angeberisch. Eitel – ja, stolz – auch, aber auf das was ich erreicht und geschafft habe.

Dieses Thema diskutiere ich öfter mit meinen Schülern und den angehenden Azubis. Im Zuge ihrer Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz gehören ja nicht nur die guten Anschreiben, das Foto und der Lebenslauf dazu.

Beim Bewerbungsgespräch kommt es eben auch auf den optischen Eindruck an und da um wiederum auch auf die Klamotten. Wichtig ist natürlich, dass man sich in seinem Outfit wohlfühlt – klar! (aber nicht in Joggingklamotten – grins…) Aber genauso wichtig finde ich es, dass das Outfit auch zum Job passt, für den man sich vorstellt. Und hier ist es oft ratsam auch ein paar Klischees zu erfüllen, oder sich dem gegebenenfalls anzupassen. (Seriöser Look wie Anzug, Kostüm o.ähnl. für die Bank – kennen wir ja Alle) Wie sieht es aus mit sehr modischem, trendy Look? Hier rate ich auf jeden Fall zu, wenn es um eine Bewerbung die in die Fashion-, Medien- oder Kreativbranche geht. Alle weiteren Richtungen sollte man sicherlich gemäßigt trendy auftreten, da viele „Personaler“ es nicht übertrieben mögen. Selbst hier in Berlin nicht. 🙂

Wie seht ihr das Thema? Ich freue mich über eure Kommentare.

Wie ist das eigentlich mit dem ersten Eindruck?Outfit: Nach Feierabend mit Abendsonne, der Post dazu: hier
Wie ist das eigentlich mit dem ersten Eindruck?Outfit: Spaziergang durch den Kiez , der Post dazu: hier
Wie ist das eigentlich mit dem ersten Eindruck?Outfit: Jobtauglich! Der Post dazu: hier

 

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4 Antworten to “Erster Eindruck

  • Ich gebe zu, ich liebe auch Off-Shoulder Teile und Schnürsandalen, aber schon seit jeher und habe in diesem Sommer aus den Tiefen des Schranks noch einige Shirts wieder rausgekramt, aber auch neue gekauft. Aber du hast natürlich recht, man soll nicht nur Trends hinterherhechten sondern sich selbst durch seinen Stil ausdrücken, einfach, das tragen was einem gefällt – und man kann auch Ü 40, 50 oder 60 noch „cool“ sein.
    Ich bin auch, wie du, eher der Ringel- als der Blümchentyp. Rosa steht mir eigentlich, kaufe ich auch manchmal und trage es dann fast nie 😀 Die Kombi mit der Streifenhose und schwarzer Lederjacke finde ich sehr cool! Überhaupt, was macht man ohne eine gute schwarze Lederjacke? Ich glaube, das ist mein wichtigstes Basicteil überhaupt. Das tolle am Älterwerden ist ja, dass man schon so viele Modedekaden erlebt hat, vieles ausprobiert und sich selbst besser kennengelernt hat. In mir wohnt ein kleiner Punk, ein Hippie, ein Trendsetter.. und ein bisschen was kommt davon immer mehr oder weniger Zum Vorschein. Danke für die schönen Gedanken!

    Ich hatte vor einiger Zeit auch etwas zum Kleidungsstil geschrieben:
    http://stylepeacock.com/stylemitfuenfzig/

    LG
    Chris

    • Hallo Chris,
      ganz lieben Dank für Deinen langen Kommentar. Ich musste wirklich smilen, Deine Aufzählung: Punk, Hippie, Trendsetter – das stimmt, so geht es mir eigentlich auch und so macht es dann an diesen Tagen auch richtigen Spaß die entsprechenden Klamotten zu tragen. 🙂
      Liebe Grüße,
      Mo

  • Jeder will individuell sein, aber mit Andersartigkeit in der Gesellschaft kommen wir schlecht klar. Gleich und gleich gesellt sich gern. Auch in der Mode und im Vorstellungsgespräch.

    • Hey Ralf,
      herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Im Grunde gebe ich Dir recht, nur beim Vorstellungsgespräch sollte man etwas schlichter und mit Überlegung die Klamotten auswählen, um einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen.
      LG Mo

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