Konsum – Veränderungen und Prioritäten
Konsum –
Veränderungen und
Prioritäten
Gedanken zum Lockdown in der Corona Krise
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Im Nachhinein betrachtet – ich würde sagen, dass unsere Regierung richtig reagiert hat, das öffentliche Leben so krass herunter zufahren. Uns quasi eingesperrt hat um uns zu schützen. Mir persönlich hat es nicht so viel ausgemacht, denn ich habe diese ungewollte Zwangspause für mich sinnvoll genutzt und ja, ich bin auch in einer vielleicht privilegierten Situation gewesen, dass ich durch meinen Job abgesichert war. Die finanzielle Sorge war bei mir nicht so ein großes Thema im Gegensatz zu allen Selbständigen. Ob Restaurants, Clubs, Blogger, Influencer oder der Handel.
Es war und ist eine sehr harte Zeit für uns alle, aber besonders für Gastronomen und den stationären Einzelhandel. Während Shops, die auch vor der Corona-Krise parallel online verkauft haben oder einen Online-Store betrieben hatten, etwas besser da standen.
Buy local war und ist die Devise. Die heimische Wirtschaft zu unterstützen, den Konsum wieder ankurbeln um die Lieblingsläden, Restaurants und Firmen zu erhalten.
Konsum
Seit einigen Tagen haben viele Restaurants und die meisten Geschäfte wieder geöffnet, wenn auch unter enormen Infektionsschutzauflagen. Zu Beginn gab es große Diskussionen um die Quadratmeterzahl der Verkaufsfläche. Als das KaDeWe – der größte Departement-Store auf dem Kontinent wieder „open“ war, hielt sich der Andrang, der Konsum laut der Lokalpresse in Grenzen.
Der ganz große Run schien aber nicht nur im Vorzeigewarenhaus ausgeblieben zu sein. Am allerersten Tag gab es hier und da Schlangen vor einigen Geschäften, aber mittlerweile ist es mancherorts so, dass sich die Mitarbeiter die Beine in den Bauch stehen, weil wenig oder nichts los ist.
Die Leute haben entweder keine Muße shoppen und bummeln zu gehen, schon gar nicht mit Maske und ganz viele halten schlicht ihr Geld zusammen oder sind durch Kurzarbeit oder ohne Job knapp bei Kasse. Vielleicht hat aber auch ein Umdenken während des Lockdowns stattgefunden? Werden jetzt andere Prioritäten gesetzt?
Photos by Bernd Oelmann
Outfit
- Blazer: by Aylin Koenig
- Skirt: Edited
- Sweater: H&M
- Mask: Karl Lagerfeld / by Lissi Tailor
- Sneakers: Prada
- Bag: Karl Lagerfeld
Vermisste Schätzchen
Von vielen Freunden und Bekannten weiß ich, dass sie genauso wie ich auch, erst einmal den Kleiderschrank und zum Teil auch den Rest der Wohnung aufgeräumt und ausgemistet haben. Dabei sind dem einen oder anderen auch längst vermisste Schätzchen wieder in die Hände gefallen, bzw. hat man gesehen und festgestellt, wie viel „Kram“ sich eigentlich so angesammelt hat. Der Gedanke, der sich da häufig aufgedrängt hat: „Brauche ich eigentlich so dringend etwas neues, was anderes? Brauche ich unbedingt dieses Teilchen und was sagt mein Konto dazu?“ Schon in einem älteren Artikel (hier) hatte ich dazu geschrieben.
Es ist sicher schwierig und ein emotionaler Balanceakt zwischen dem Wunsch etwas neues zu kaufen, die lokale Wirtschaft, die Wirtschaft überhaupt zu unterstützen und dem Gefühl das eigene Geld zusammenhalten zu wollen und vielleicht auch zu müssen. Dazu kommt dann noch die Maskenpflicht und vor ab das Schlange stehen, bevor man das Geschäft überhaupt betreten kann.
Will und brauche ich das alles überhaupt?
Nur wie könnte die Lösung aussehen?
Sich und sein Verhalten ändern, wirklich echte Prioritäten setzen?
Das Budget das man zur Verfügung hat aufteilen und sich mehrere Wünsche erfüllen, oder lieber sich nur das eine Teilchen leisten, von dem man schon so lange geträumt und das man angeschmachtet hat? Lieber ganz neu, vielleicht gebraucht – also Secondhand oder Verzicht, sprich gar nichts kaufen?
Meine Entscheidung
Ich habe mich für ein Mischen der Varianten entschieden, denn ich habe auch wieder einmal festgestellt, dass sich eigentlich viel zu viel angesammelt hat, was ich nur noch selten oder gar nicht mehr gebrauche. Verzichte daher auf mega trendige Dinge – gerade bei Fashion und investiere dafür lieber mehr in Klassiker. Diese kaufe ich dann auch sehr gerne Secondhand. Auch für die Wohnung achte ich eher auf Minimalismus. Überflüssiges fliegt raus oder wird gar nicht erst gekauft. Während des Lockdowns habe ich kaum etwas gekauft, und wenn, dann waren die Stücke dafür auch echte kleine Investitionen. Um so mehr freue ich mich über die Neuzugänge und werde sicherlich sehr lange etwas davon haben.
Es ist, oder es gibt sicherlich kein Patentrezept, jeder muss seinen Konsum selbst überdenken und für sich entscheiden.
Auf jeden Fall sollte man darüber gründlich nachdenken.