Karl Lagerfeld – In Memoriam
Vor einigen Tagen hätte Karl Lagerfeld Geburtstag gehabt.
In diesem Zusammenhang war es für mich wirklich schön, mir auch endlich die Fotoausstellung über ihn im Foyer des Rocco Forte Hotel de Rome anzuschauen. Seit Februar schon sind die Bilder ausgestellt, aber durch den Lockdown im Frühjahr war es ja nicht möglich die Fotografien zu sehen. Jetzt ist die Ausstellung auch bis Oktober verlängert worden.
Karl Lagerfeld in Berlin
ist eine Ausstellung mit Fotografien von Daniel Biskup aus 2002. Anlass war damals ein Interview, für das der Fotograf Daniel Biskup mit der Designer-Ikone Karl Lagerfeld durch das nächtliche Berlin gezogen ist. Gemeinsam mit der aus zwei Bodyguards und einigen Freunden bestehenden Entourage wurden typische Locations, aber auch ungewöhnliche Orte für das Shooting genutzt. Dabei herausgekommen sind super spannende Aufnahmen des Designers in unerwarteten Situationen im dämmrigen Licht der Straßen von Berlin.
Die 20 ikonischen Porträts der Momentaufnahmen von Karl sind unter anderem in der Tiefgarage des Four Seasons Hotels und an einer Telefonsäule in der Charlottenstraße aufgenommen. Doch auch die am U-Bahnhof Rosenthaler Platz und über den Dächern von Berlin auf einer Dachterrasse sind wirklich einzigartig! Ich war total begeistert, denn so kannte man den Modedesigner nun überhaupt nicht in der Öffentlichkeit.
Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Karl Lagerfeld Biografie
Am 17.09.2020 ist die neue Biografie über Karl Lagerfeld des “FAZ”-Journalisten Alfons Kaiser erschienen. Was gibt es zu sagen über den langjährigen Chefdesigner und Kreativdirektor von Chanel, Fendi und der Marke Karl Lagerfeld?
„Karl Lagerfeld – Ein Deutscher in Paris”
Eine Biografie, die doch noch so einiges zu sagen hat, denn Karl war ja nicht immer ganz bei der Wahrheit, wenn es um sein Alter oder bei Aussagen um das eigene Leben und die Vergangenheit ging. Er stilisierte sich selbst zu einem lebenden Logo und zum Mythos der Modewelt, und gab in Interviews stets die Antworten: “Über mein Alter entscheide ich” und “Ich bin generationsübergreifend, also spielt mein Alter keine Rolle.”
Doch Alfons Kaiser erfuhr durch viele Gesprächen mit Freunden, früheren Mitarbeitern und auch Verwandten von Karl Lagerfeld einiges mehr. Er bekam Einsicht in etliche Briefe und Archivdokumente, aus denen er jetzt ein umfassendes Bild der Persönlichkeit und Geschichte des Designers beschreibt. Es ist das Bild eines Mannes, der Kunst, Möbel, teure Autos und natürlich Kleidung – den Luxus liebte. Kaisers Lagerfeld-Biografie wirft auch den Blick hinter die Maske. Er beschreibt den Mythos des Designers als einen Menschen mit Stärken und Schwächen – denn die gab es eben auch.
Schon die ersten Seiten faszinierten mich, denn die Beschreibung – Erinnerung – blickt zurück auf den 20. Juni 2019 in Paris. „Karl For Ever“ hieß die offizielle Gedenkfeier, zu denen reichlich Prominenz erschienen war.
Erinnerung
Es sollte ja keine Trauerfeier werden, denn Karl hasste solche Rückblicke und ist ja selbst nicht zu Beerdigungen gegangen. In etwa 2500 Menschen sollen im Grand Palais anwesend gewesen sein – das hätte ihm allerdings bestimmt gefallen, denn er liebte es, Menschen zusammenzubringen.
Auch im nächsten Kapitel, in dem es um seinen Vater geht, um die Wirren des Krieges und die daraus resultierenden Folgen sind sehr gut beschrieben und lässt mich mit einem Nachdenken an die Erzählungen meines Vaters zurück.
Ich glaube, die Biografie über meinen Lieblingsdesigner wird weiter spannend und interessant zu lesen sein.
R.I.P.
Das Buch von Alfons Kaiser ist im C.H.Beck Verlag erschienen. Die Fotos sind Auszüge des Buches und zur besseren Darstellung von mir abfotografiert!
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„Visions“ – Karl Lagerfeld Ausstellung