Mode und Politik – MBFW A/W 2022 Berlin
Screenshot vom Video MBFW/YouTube Show Jean Gritsfeldt
Fashion Week Berlin 2022
Mode und Politik
„Mode ist kein Spiegel der Gegenwart, Mode blickt auf die Zukunft für die kommenden Jahre. Heute wähle ich als Designer Mode als Waffe, heute kämpfe ich für die Freiheit von morgen. Hoffe auf Freiheit für die Ukraine und für alle Menschen auf dem Planeten. Das ist meine Stärke und meine Mission.“ Jean Gritsfeldt
Mode und Politik – die Fashion Week Berlin März 2022 war in dieser Saison sehr politisch. In jeder Show wurde auf die katastrophale Lage, den Krieg in der Ukraine Bezug genommen und natürlich wurden Botschaften ausgesandt und auch zu Spenden animiert. Sei es durch Verkaufserlöse der Fashion oder auch direkte Geldspenden.
Mercedes Benz Fashion Week (MBFW) hatte den ukrainischen Designer Jean Gritsfeldt mit einer Show im Program angekündigt. Aber aufgrund des Krieges in seinem Land konnte der Designer seinen Slot im Kraftwerk, seine Kollektion nicht persönlich zeigen.
Die Teams von Fashrev.de und Sustainable Fashion Matterz machten es dennoch möglich, in dem sie die Kollektion von Jean Gritsfeldt kurzerhand nachschneiderten.
>Video @mbfw/YouTube
Die Show am Ende der Fashion Week Berlin begann mit Sirenen wie bei einem Bombenalarm. Die Models trugen reduziert-schlichte Entwürfe auf denen die auf Englisch und Ukrainisch aufgedruckten Worte/Botschaften wie „Respekt“, „Freiheit“ und „Liebe“ im Vordergrund standen. Der ukrainische Jungdesigner selbst wandte sich in einer Videobotschaft ans Publikum: „Nobody cares what you wear“ – Niemand kümmert es, was du trägst“. Zu einem Schockmoment für das Publikum sorgte dann ein Model, als es mit blutrotem Oberkörper in einem ehemals weißen Outfit auf dem Runway erschien – die Aufschrift „Frieden“ war auf Englisch und Russisch zu lesen.
Am Ende trugen die Models zusammen eine überdimensionale ukrainische Fahne über den Laufsteg!
Kilian Kerner ließ zum Defilee seine Models in oversize PEACE-Hoodys über seinen Entwürfen laufen. Dazu ein Video mit unterschiedlichen Menschen, die nur eine Botschaft hatten:
Stop The War!
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Dawid Tomaszewski, der selbst eigentlich auf der MBFW zeigen wollte, sagte seine Show ab um das eingesparte Geld zu spenden. Er stellte nur 3 Kollektionsteile während des Berliner Salons aus.
Im Panel Talk „What would Karl do“ mit Christiane Arp und zwei Designerinnen wurde ebenso über den Kontext Mode und Politik gesprochen.
Diesmal war es nicht ausschließlich die Pandemie die uns während der Fashion Week Berlin begleitet hatte. Trotz der politischen Lage fanden alle Veranstaltungen statt. Natürlich mit Impfzertifikat und Maske, aber das ist ja auch okay. Wir kennen es ja von der letzten Week auch nicht anders.
Trotz der politischen Ereignisse, des Krieges in der Ukraine war es ein schönes Gefühl wieder mittendrin zu sein. Spannung, Hektik und Begeisterung, alles war wieder da! Die Schauen über MBFW fanden wieder im Kraftwerk Berlin statt.
Designer
Es zeigten Kilian Kerner, Marcel Ostertag, Esther Perbandt, Rebekka Ruétz, Danny Reinke, Justin Cassin und Elias Rumelis. Auch der Berliner Salon präsentierte eine große Anzahl an Berliner Designern im Kraftwerk. Die Ausstellung mit einzelnen Kreationen von Offt, Odeeh, Dawid Tomaszewski oder Antonia Zander, um nur einige zu nennen, konnte ich mir vor oder nach einer Show in Ruhe anschauen. Es waren wieder sehr interessante Entwürfe dabei.
Mode und Politik
Auch im Hotel Adlon, wo Anja Gockel ihre neue Kollektion wie auch in den anderen Saisons präsentierte, war die Ukraine ein begleitendes Thema. Dazu gab es die Fashion Open Studio Exhibition mit den unterschiedlichsten Designern an diversen Standorten in der Stadt. Aber eben auch Panell Talks und Lifestreams, z.B. mit Vladimir Karaleev.
In Pop Up-Stores zeigten einige Designer während der Fashion Week Berlin ihre Kollektionen und verkauften sie natürlich auch. Ob nun im Quartier 205 bei Natasha von Hirschhausen, im Quartier 206 bei Susumu in der Friedrichstraße oder auch in anderen Kiezen in der gesamten Stadt.
Berichte über die einzelnen Events mit entsprechenden Fotos über die neue Fashion der Designer werde ich euch in den nächsten Tagen zeigen. Bleibt gespannt!
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Ich finde, es ist den Designern sehr gut gelungen, ein Zeichen zu setzen. Mode kann und darf eben auch politisch sein.
Liebe Steffi,
ich denke auch, dass Mode die Politik nicht von sich weisen kann und wie die Designer in dieser speziellen Zeit mit dem aktuellen Thema umgegangen sind, war schon beeindruckend.Einen besonderen Eindruck hatte Kilian Kerner bei mir hinterlassen, aber auch Marcel Ostertag. Schön dass wir zusammen einige Events besuchen konnten.
Allerliebste Grüße
Mo
Sehr gute Idee, die aktuellen Themen miteinbringen lassen, obwohl die Handlung von David Tomaszewski viel nobler ist. Trotzdem gut, dass das Leben weiter geht. Wir sollten nicht vergessen, es gibt auch viel Gutes auf der Welt. Liebe Grüße und eine schöne Woche!
Liebe Mira,
es war teilweise sehr emotional, aber ich fand es auch richtig, dass die Designer auf das aktuelle Geschehen Bezug genommen haben. Natürlich war – oder ist es nobel von Dawid Tomaszewski das Geld zu spenden.
Aber du hast vollkommen recht, unser Leben muss weitergehen und Gutes gibt es außer Krieg auch noch. Wir dürfen uns nicht emotional runterziehen lassen.
Liebste Grüße
Mo