Pfaueninsel – Romantik in Berlin
Romantik in Berlin
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Es muss ja nicht immer eine Häuserfront oder Straßenszene sein. Eigentlich habe ich schon seit gefühlten Ewigkeiten kein Shooting in der Berliner Natur gemacht, tja und dann auch noch gleich eine ganz romantische Kulisse mit Märchenschloss!
Großstadt, Romantik und Märchenschloss? Oh ja, das geht tatsächlich, denn auf der Pfaueninsel in der Havel steht ein romantisches kleines Märchenschloss. Seit ich hier in Berlin lebe, wollte ich da schon immer mal hin, aber niemand hatte Zeit oder Lust gehabt zur Pfaueninsel mit zukommen. Okay, es ist von mir aus auch nicht die kürzeste Strecke. Mit der S-Bahn könnte man bis Wannsee fahren und dann laufen oder den Bus nehmen. Gar nicht mein Ding! Mit dem Auto quer durch die Stadt oder über die Autobahn bis Wannsee ist verkehrstechnisch auch nicht immer optimal, dafür bequemer, smile … Wobei die Parkplatzsuche vor Ort eine Herausforderung an die Nerven ist und das Ordnungsamt dort auch gerne Knötchen verteilt.
Photos by Bernd Oelmann
Zur Pfaueninsel selbst geht es dann in nicht mal 5 Minuten mit einer Fähre. Ab da ist Laufen angesagt, denn auch Fahrräder sind nicht erlaubt. Überhaupt ist vieles auf diesem Unesco-Weltkulturerbe nicht gestattet, es ist zu empfehlen auf die Hinweistafeln zu achten.
Natur pur! Ruhe, nur das Gezwitscher der Vögel, das Rauschen der Blätter und die Rufe der Pfauen. Ach ja, Pfauen, wo sind sie denn? Ich wollte unbedingt Fotos mit Pfauen machen! Sie waren nur zu hören, aber nicht zu sehen – und schon gar nicht in großer Anzahl, so wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich dachte ein Pfau hier – ein Pfau da – aber: NIX Pfau!
Im ersten Moment war ich doch ziemlich enttäuscht. Dafür aber das schöne weiße Schloss. Ich kam mir wirklich vor wie im Märchen. Es ist garnicht mal groß und wirkte wie eine Filmkulisse aus Pappmaché (ist es aber nicht!). Trotzdem wunderschön!
Mit einer Miniinselkarte sind wir dann über die Insel gewandert und haben unsere Aufnahmen gemacht. Immer begleitet von den Rufen der Peacocks, nur sehen konnte ich sie nicht!
Dann endlich das erste Tier! Aber der Pfau hatte keinen Bock mit aufs Foto zu kommen. Stand auf einer eingezäunten Fläche und ließ sich auch nicht locken.
Okay, dann eben Pfau ohne Fashion. Ich machte mir Hoffnung auf den nächsten eitlen Pfau, der vielleicht ein Shooting mitmachen wollte. Ihr werdet es nicht glauben, aber auf der Peacock-Island gab es keinen Pfau, der Lust auf ein gemeinsames Fotoshooting hatte! Sehr schade!
Trotzdem boten die noch vorhandenen alten Gebäude eine romantische und märchenhafte Kulisse für meine Bilder, obwohl ich es mir doch etwas anders vorgestellt hatte.
Lust auf ein bisschen Geschichte?
Die Pfaueninsel in der Havel im Stadtteil Wannsee gehört seit 1990 zum Unesco-Weltkulturerbe und war schon immer ein ganz besonderer Ort.
König Friedrich Wilhelm II. nutze die Insel für seine romantisch-erotischen Aufenthalte und ließ auch das Schloss an der Westspitze der Insel errichten.
Später war sie eine Sommerresidenz für den neuen König Friedrich Wilhelm III. Er war es auch, der seine Leidenschaft für möglichst exotische Tiere auf die Insel brachte und somit Lamas, Kängurus, Affen, Bären, Vögel in Volieren und Löwen dort lebten. Sie wurden später die ersten Tiere des Berliner Zoologischen Gartens. Auch seltene Pflanzen gab es auf der Insel, weswegen sie 1924 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde.
Auch während der Zeit der Nationalsozialisten wurde die Insel als besonderer „Ort“ genutzt. Es fand dort 1936 zum Abschluss der Olympischen Spiele ein großes Spektakel statt – eine Italienische Nacht, die zu Propagandazwecken diente.
Aber auch die Filmbranche nutzte die Pfaueninsel. In den 1960ern wurde für Außenaufnahmen bei den Edgar Wallace-Filmen, wie z.B. der Hund von Blackwood Castle und Neues vom Hexer, das Kavaliershaus genutzt, da es durch seine Architektur an englische Landhäuser erinnert.
Heute natürlich ein beliebtes romantisches Ausflugsziel mit einer strengen Parkordnung, denn Hunde, Fahrräder und Inliner dürfen nicht mitgebracht werden. Rauchen und das Abweichen von den Wegen ist auch nicht gestattet.