Revolution in der Fashionbranche?

Revolution in der Fashionbranche

Wird die Modenschau zur Cash & Carry Veranstaltung?

Wird es eine Revolution in der Fashionbranche geben?

Werden wir tatsächlich schon ab der nächsten Wintersaison die Kollektionen vom Laufsteg direkt Tage danach im Handel bekommen? Wird direkt bei der Show die Order geschrieben? Wenn es nach den Luxusmarken wie Burberry und Tommy Hilfiger ginge, dann eindeutig JA! Auch Michael Kors plant diesen Schritt, sowie einige andere große Namen.

Sie möchten näher an uns Kunden sein. Klar, wir werden heiß gemacht während der Präsentation und durch unsere schnellen Veröffentlichungen auf den Blogs, Facebook und bei Instagram & Co geben wir diese Euphorie ja auch direkt an die weiter, die keine Gelegenheit hatten bei einer Show dabei zu sein. Ja das stimmt schon und sicherlich sind oft einige Stücke dabei, die man am liebsten sofort anziehen möchte, weil sie eben passend zum Wetter sind und nicht noch ein halbes Jahr warten bis es im Store hängt. Aber ist das alles von den Brands zu schaffen? Es ist mit Sicherheit eine riesengroße logistische Herausforderung, die die Labels dann auf sich nehmen müssen.

Okay, den einzelnen Kunden/Konsumenten interessiert das weniger, denn sie, also auch wir möchten ja gerne das was wir sehen und toll finden auch am liebsten gleich haben. Wird also in Zukunft der Saison entsprechend die Fashion gezeigt? Also Sommerkollektion im Frühjahr und die Winterkollektion im Herbst? Ist die jetzige Saisonvariante am Ende?

Überhaupt scheint sich einiges zu tun bei den großen Häusern, nicht nur dass die Designer einer nach dem anderen aufhören oder sich umorientieren, es sollen auch ganze Kollektionen aufgelöst werden, bzw. in die Hauptkollektion mit einfließen. Das finde ich persönlich ganz okay, denn diese vielen Zwischenkollektionen sind/waren schon heftig und aufwendig. Immer schneller musste das Modekarussel sich drehen, immer häufiger neue Teile in die Läden gebracht werden – nur weil Großkonzerne wie Zara oder H&M die auf den Schauen gezeigten Kollektionen sofort kopieren und außerdem uns Kunden ständig „anfüttern“ und so dann auch die Mode zum „Wegwerfartikel“ verkommen ist.

Gucci zum Beispiel will aber gar keine saisontypische Kollektion mehr zeigen, sondern eine Kollektion bringen, die sich aufeinander aufbaut oder erweitert. Also es „veraltet“ kein Stück aus den letzten Saisons, sondern lässt sich mit neueren Entwürfen ergänzen, dem entsprechend auch keinen Sale mehr.

Sale ist ja auch ein Reizthema für die Modebranche und ihre Designer. Immer schneller wandert bisher die Ware in den Ausverkauf, da ja schon wieder neue Sachen auf den Markt kommen und die vorherigen „veraltet“ sind. Händler beschweren sich darüber wie wahrscheinlich einige Designer insgeheim selbst. Die Ware hängt in den Stores, jeder schaut sie sich an, wartet aber ab bis kurz vor Ende der Saison, um sie dann günstig zu shoppen.

Ihr merkt sicherlich, ich sehe mich da auch zwischen den Parteien – Designer  – Handel – Verbraucher. Ich kann die Designer verstehen, die ihre Entwürfe für gutes Geld verkaufen müssen, die Händler wiederum, die auch nicht einsehen, das die Ware für die sie in Vorleistung gegangen sind so lange im Geschäft hängt, bis die Salekundschaft zuschlägt und ich selbst als Verbraucher? Ich könnte mir zwar sehr gut vorstellen, dass die Fashion, die auf Runway-Shows gezeigt wird zeitnah zu haben ist, also der momentanen Jahreszeit entspricht und verkauft wird. Und ja, gegen Schnäppchen habe ich auch nichts einzuwenden, nur müssen wir uns doch alle die Frage stellen, brauchen wir eigentlich so viele Klamotten überhaupt?

Müssen wir Kunden umerzogen werden die Mode wieder richtig schätzen zu lernen, wieder zu mehr Qualität zu greifen, statt Quantität zu konsumieren?

Wie denkt ihr darüber? Ich bin gespannt auf eure Kommentare und Meinungen.

 

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