Schwere Zeiten für die Mode
Schwere Zeiten für die Mode?
Back to the roots …
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Nachdem nun die großen Fashion Weeks in New York, Mailand, London und Paris alle vorbei sind kann man doch ein gewisses Resümee ziehen. Die digitale Welt macht auch vor den Modeschöpfern nicht halt und insbesondere in diesen als schwere Zeiten mit Corona auch nicht.
Mitten während der Paris Fashion Week mussten wir die traurige Nachricht über den Tod des japanischen Designers KENZO lesen. Er soll nach Medienangaben an den Folgen einer Covid-19 Erkrankung verstorben sein. Die Karriere des japanischen Designers Kenzo Takada spielte sich in Paris ab. Sein Vorname wurde zu einer weltweiten Marke. Fashion und Kosmetik liefen unter seinem Namen. Die Marke KENZO verkaufte er aber schon 1993 an den französischen Luxuskonzern LVMH und zog sich 1999 als Modeschöpfer endgültig aus dem Business zurück.
Live Show vs. Film
Viele, oder sogar die meisten Schauen liefen in diesem Jahr digital. Soll heißen als Fashionfilm – als Stream im Internet, wie z.B. von Acne Studios. Es waren sehr gute Filme, sehr gut aufgemacht, kreativ und eindrucksvoll gestaltet. Aber einige Designer ließen es sich nicht nehmen, doch live zu präsentieren. Wie ich euch ja in meinem Artikel über die Mailänder Fashion Week berichtet hatte, zeigten Fendi, MaxMara, Giorgio Armani, Dolce &Gabbana und einige andere mehr ihre Kollektionen schon vor einem ausgewähltem kleinen Kreis. So war es auch in Paris.
Chanel brachte natürlich einen großzügigen Catwalk im Grand Palais, auch Dior und Chloe zeigten live, ebenso Balmain.
Bei Balmain „saßen“ sogar die Stream-Zuschauer in der Frontrow, denn alle Monitore der live zugeschalteten Gäste standen in Reihe wie bei der direkten Frontrow.
Balmain zeigte eine sehr schöne Kollektion, viel Druck in Schwarz-Weiß, etwas Neon, breite Statement-Schultern, Business-Tailoring, aber auch leicht sportiv-edle Outfits mit Radler-Pants. Anleihen an die 70er mit Schalghosen, an die 80er mit den Radler-Pants und den überdimensionalen Statement-Schultern wie zu „Dallas“ und „Denver Clan“ Zeiten. Mir gefiel die Show von Balmain wirklich sehr gut, schon allein die Idee, die live zugeschalteten Gäste in einer optischen Frontrow zu platzieren fand ich mega!
Auch bei dieser Brand gab es, wie schon in Mailand zu sehen war, auch ältere Models auf dem Catwalk. Ist das auch ein neuer Trend? Endlich mal Frauen jenseits der 20 zu zeigen?
Schwere Zeiten
Es sind schwere Zeiten für die Mode und auch die Designer in Paris gehen auf jeden Fall auf Nummer sicher, was ihre neuen Kreationen für das nächste Frühjahr angeht. Große Experimente wagten sich in diesen Fashion Tagen an der Seine nur sehr wenige.
Im Gegenteil, es gab für die kommende Saison sehr viel Casual, klassisches Tailoring aber auch kokonartige Kreationen, die einen beim Tragen regelrecht von der Umgebung abschotten könnten als Bedürfnis nach Geborgenheit. Ist es die Sehnsucht in diesen seltsamen Corona-Zeiten nach einem persönlichen Rückzugsort, der die Modemacher umtreibt?
Hermès
Als starke Quelle für Inspirationen mögen neben der Sehnsucht nach Normalität auch immer wieder die Natur und die Besinnung aufs Wesentliche im Leben gewesen sein. Auf Heimat oder Ursprung. Muster und Drucke die uns ans Meer und den Urlaub erinnern sollten wie bei Versace. Dazu sah man viel Batik, Patchwork sowie auch Transparenz und Spitze.
Ganz im Gegensatz dazu standen die cleanen Looks bei MaxMara in Mailand, Acne Studios, Hermès und auch Gauchere in Paris.
Acne Studios
Label to Watch: Gauchere
Bisher war mir das Label gar nicht geläufig, obwohl es schon seit 2013 auf dem Markt ist.
Das nachhaltige Label Gauchere der Deutschen Designerin Marie-Christine Statz, zeigt die Vorliebe für Kunst und französische Eleganz und bringt sie perfekt zum Ausdruck. Schon zum Markenzeichen sind ihre Oversized – Schnitte geworden. Die Kollektionstücke werden in Paris aus hochwertigen Materialien unter Anwendung von traditionellen Techniken angefertigt.
Alle Fotos sind von mir aufgenommene Screenshots aus den Fashion-Filmen zur besseren Darstellung der neuen Kollektionen.
- Balmain
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