Weihnachtsfest
Weihnachtsfest 2020
Weihnachtsgeschichte
Auch wenn dieses Jahr alles anders ist, die kleine Tradition der jährlichen Weihnachtsgeschichte soll schon bleiben.
Für dieses Weihnachtsfest habe ich euch wieder eine tierische Geschichte ausgesucht. Eigentlich ist es eine tierisch-menschliche Weihnachtsgeschichte. Also ihr Lieben, habt viel Vergnügen beim Lesen oder Vorlesen.
Ich wünsche euch schöne besinnliche, ruhige und vor allem gesunde Weihnachtsfeiertage. Falls ihr so wie ich nicht mit eurer ganzen Familie zusammen sein könnt, seid nicht allzu traurig, sondern seid dankbar, dass (hoffentlich) alle gesund sind und es auch bleiben. Ein Treffen kann man nachholen, eine Gesundheit gibt es meist nur einmal.
Frohe Weihnachten meine Lieben!
Mo
Es ist Heiligabend.
Das ganze Haus ist schön geschmückt und es duftet überall nach weihnachtlichem Gebäck und Tannengrün. Vom Kaminofen her strahlt wohlige Wärme. Die Geschenke wurden schon verteilt und alle sitzen gemütlich beieinander. Natürlich sind Oscar und Freddi auch dabei. Oscar hat ein neues Zerrseil bekommen, dass er voller Freude herumzottelt. Freddi spielt gemeinsam mit Mona mit seiner neuen Spielmaus. Papa und Mama sitzen gemeinsam auf der Couch und genießen den Anblick des Tobens im Raum. Es ist ein harmonisches, friedliches Weihnachtsfest.
Aber, der Höhepunkt kommt erst nach den Feiertagen, zum Jahreswechsel. Die Familie hat sich in diesem Jahr etwas ganz Besonderes geschenkt, eine Reise nach Australien. Alle hatten diesen Wunsch schon sehr lange und nun ist es bald soweit. In wenigen Tagen geht es los. Alle freuen sich riesig darauf, die Silvesterfeier in Australien zu erleben.
Oscar und Freddi wissen natürlich, dass sie zu Hause bleiben müssen. Aber das ist nicht schlimm, denn sie dürfen während dieser Zeit zu ihren besten Freunden in der Nachbarschaft; zu Mops Luna und Kater Max.
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Die Vorfreude auf die Reise ist bei allen riesig. Die Flugtickets wurden schon gekauft und liegen gut verwahrt in einer großen Kassette. Mona denkt gerade an die Reise und sagt: “ Mama, kannst Du mir bitte mein Ticket noch mal zeigen?” “Klar doch” sagt die Mama, ”komm wir schauen uns die Tickets noch mal gemeinsam an.”
Mit diesen Worten ging sie zu einer Schublade, wo der Schlüssel für die Kassette liegt.
Aber, was ist das? Der Schlüssel ist nicht da. Kann doch nicht sein, denkt Mama Angela und schaut weiter in die Schublade. Aber dort liegt kein Schlüssel. So nimmt sie alles raus und legt es wieder hinein. Nur der Schlüssel ist nicht dabei. Mama Angela schaut nun ratlos durch`s Zimmer. Wo kann der Schlüssel sein? “Das gibt es doch gar nicht” sagt sie. Und nun wird Papa Torsten aufmerksam auf das Suchen. Er ist ein sehr ruhiger Mensch, sozusagen der Ruhepol der Familie. In bringt so schnell nichts aus der Fassung. Er meint nur: “ Macht keine Hektik. Der Schlüssel kann ja nicht weg sein.”
Das Treiben wird nun immer aufgeregter. Selbst die Tiere werden nun angesteckt vom hektischen Suchen.
Der Schlüssel
Wer hat den Schüssel zuletzt in der Hand gehabt? Wer hat die Kassette als Letzter verschlossen? “Torsten, Du hast doch die Tickets gestern weggelegt” sagt Mama Angela, “also hattest Du auch den Schlüssel zuletzt in der Hand. Überleg doch mal bitte genau.” Aber, Papa Torsten war sich sicher: es hat den Schlüssel ordentlich weggelegt. Was nun?
Mittlerweile suchen alle. Nichts zu finden. Was nun?
Auch die Tiere bemerken die Unruhe. Tiere haben ja ihre eigene Sprache. Sie kommunizieren anders miteinander als wir Menschen. Auf diese eigene Art und Weise fragt Oscar den Freddi: “Was ist denn eigentlich los hier? Eben war noch alles so gemütlich hier und nun laufen alle kreuz und quer durch`s Zimmer, durch das ganze Haus!” Freddi sagt: “Es geht um diesen Schlüssel für die Kiste. Er ist weg!”
Nun beginnen auch die beiden mit der Suche. Sie laufen und springen überall hin, in jede Ecke und jede Stelle des Hauses.
Nun wird es wirklich wild hier. “Siehst du” sagt Papa Torsten zu Mama Angela,” was du angerichtet hast! Jetzt sind die Tiere auch vollkommen durchgedreht.” Woher sollte Papa Torsten wissen, dass die beiden genauso suchen wie ihre Menschen und auf ihre Art mithelfen den Schlüssel zu finden? Die wenigsten Menschen wissen, dass ihre Tiere viel mehr von dem verstehen, was wir Menschen sagen und tun, als wir uns vorstellen können. Oscar hat durch seinen Riecher natürlich die besten Voraussetzungen den Schlüssel zu finden, denn seine Nase ist bestens für diese Aufgabe geeignet.
Oscar
Und so kam es denn auch. Oscar ist eben ein Profi im Auffinden von Dingen. Er hat den Schlüssel im Bad gefunden – neben der Hose, die Papa Torsten gestern getragen hat und die nun gewaschen werden sollte. Irgend etwas hatte Papa Torsten gestern abgelenkt, als er den Schlüssel ordentlich weglegen wollte. Wahrscheinlich war es ein Anruf und Papa Torsten steckte den Schlüssel “vorübergehend” in die Hosentasche als er zum Telefon ging.
Jedenfalls kam Oscar freudig und stolz mit dem Schlüssel im Maul in`s Wohnzimmer gerast und stoppte direkt vor Mama Angela. Just in diesem Augenblick rempelte der Freddi ihn versehentlich an, der aus einer Ecke gesprungen kam und die freudige Übergabe erleben wollte. Der Schlüssel fiel aus Oscars Maul direkt auf den Teppich vor Mama Angelas Füße.
Erst jetzt sah sie ihn und hob ihn auf. “Komisch, was macht denn der Schlüssel hier auf dem Teppich?”, meinte sie nur. Alle Menschen schauten sich verwundert an. Wie konnte das denn sein? Es ist doch so ordentlich im Haus der Familie. Das hätte doch jemand bemerken müssen!
Nun sprang der Oscar Mama Angela an. Immer wieder sprang er hoch. Er wollte ihr sagen, dass er den Schlüssel gefunden und gebracht hat. Aber sie verstand ihn nicht. Oscar versuchte vergeblich es mitzuteilen. Das wäre doch ein schöner Grund für eine Extrabelohnung! Aber leider wurde nichts daraus und Oscar schaute traurig. Das merkten nun auch Freddi und Mona.
Mona
Ja, Mona merkte auch, dass Oscar mit seinem Anspringen etwas Wichtiges mitteilen wollte. Mona rief Oscar zu sich. Sie schaute lange in seine traurigen Augen und hat wohl verstanden, was geschehen war. “Oscar, ich glaube Du hast den Schlüssel gefunden, bist ein ganz toller Hund. Die Erwachsenen können dich aber leider noch viel weniger verstehen als ich. Sei nicht traurig deswegen, ich gebe dir für deine Klugheit ein Leckerli!.”
Glücklich und zufrieden am Weihnachtsfest schaute sich nun die ganze Familie die Tickets an und gemeinsam träumten sie bei Kerzenschein und lieblicher Weihnachtsmusik vom schönen und abenteuerlichen Australien.
Autor: Doris Dziuba